Offener Brief an unsere Patienten!
Offener Brief an unsere Patienten :
1. Von Spendern erhält die ÄKNÖ Masken die durch die Bezirksstellen des RKNÖ gegen Vorlage des Ärzteausweises persönlich abzuholen sind: 100 MNS Masken zum Einkaufen im Supermarkt und 10 FFP2 Masken zum Abschleifen von Holz? Keine Schutzanzüge! Keine Virusdichten FFP3 Masken zum Schutz meines Teams, meiner Patienten und all unserer Familien vor einer Ansteckung beim dann „Super Spreader“ Hausarzt!
2. Die 5 (!) FFP3 Masken der ÖGK warten in Korneuburg auf persönliche Abholung mit Ärzteausweis und 100km Wegstrecke, weil der NÖOGK der Postweg nicht möglich ist!
3. Alle medizinischen Leistungen die auf einem Leistungskatalog aus 1942 beruhen können mangels Shutdown nicht mehr abgerechnet werden – Viele KollegInnen, besonders ohne Hausapotheke stehen vor dem persönlichen wirtschaftlichen Ruin, viele MitarbeiterInnen sind in Kurzarbeit!
4. Das den Hausärzten auch noch das Labor bei den kleinen Kassen mit 01.01.2020 abgestellt wurde, rächt sich heute zum Quadrat, angesichts der Schließung des KH Labors für ambulante Patienten und der Reduktion der Abholungen durch Wiener Großlabors die ebenfalls nun kurzarbeiten!
5. Ein Nachbarkollege geht wohlverdient in den Ruhestand – Nachfolge offen! Vertretung Fehlanzeige, Personal Fehlanzeige! Seit einem Jahr sucht die Gemeinde schon!
6. Neben der steigenden Angst vor JEDER Erkrankung Tag ein Tag aus sind die vor der COVID 19 Pandemie vorhandenen Krankheiten alle noch immer da und können nicht mehr fachgerecht gemanagt nur noch (poly-)medikalisiert werden.
7. Die gesamte Regelversorgung mit Kassen Fach- und Wahlärzten und Ambulanzen ist stillgelegt! Nicht einmal die Ärztekammer selbst kann sagen wer, wie, wann operativ arbeitet oder eventuell noch Leistungenim niedergelassenen oder stationären Bereich virtuell anbietet! Dasselbe gilt für alle nichtärztlichen Bereiche: Hauskrankenpflege, 24h Pflege in- und ausländische, Physio- und Psychotherapie, Suchtberatung, Familienhilfe etc., etc. .
8. Die Regierung, die Landespolitik, die Bezirkshauptmannschaften sind verwundert über die Disziplin der Menschen angesichts ihrer verordneten Maßnahmen, nur wie lange halten diese noch durch angesichts des explosivenmedialen kleinformatigen Drucks mit reißerischer Veröffentlichung von Fake News und kolportierter Zahlen Infizierter pro Ortschaft?
9. Niemand sagt den Menschen, die ab nun salopp in Risiko- und nicht Risikopatienten medial eingeteilt sind, dass eine Intensivmedizinische Behandlung und Beatmung immer eine Gratwanderung ist und eine äußerste, überaus komplexe medizinische Maßnahme darstellt! Völlig unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Status, körperlicher Fitness! Alles muss getan werden um diese Krisensituationenfür Alle zu vermeiden!!! Alles!!
10. Der Konflikt selbstschutzlos und mit seinen tapferen MitarbeiterInnen allein gelassen, deren Familien und die gut bekannten und vertrauten Patienten und deren Familien, bei der ungeschützten Behandlung all dieser Fragen und Problemstellungen, ziemlich sicher viele mit dem Virus anzustecken, sofern es in die Praxis kommen wird, lastet schwer auf unser aller hausärztlicher Seelen.
Ich entschuldige mich schon heute für diese Alles und Nichts tun während der COVID 19 Pandemie mit allem und nichts was uns hausärztlich zur Verfügung steht, wir werden mit der Zeit sicher mehr Erkenntnisse sammeln und anwenden können, bis dahin arbeitenwir weiter mit meinem Team in der Praxis so gut und lange wir es eben vermögen! Gesundheit!